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"Das Projekt des Ingenieurs Pright" ist eine schöne Entdeckung auf DVD, klug aufbereitet mit vielen Annotationen, die während des Films direkt abgerufen und eingeblendet werden können.
Berliner-Zeitung
Science Fiction fast ein halbes Jahrhundert früher. “Das Projekt des Ingenieurs Pright”, 1918, der Erstling von Kuleschow. Ganz erdverbunden, es geht um Elektrizität, die man aus Torf geiwnnt. Und um Freundschaften und Intrigen, die man aus amerikanischen und europäischen Serials der Zehnerjahre kennt und liebt. Die Menschen haben einen festen, gemessenen Schritt, und noch Räume um sich, die sie individuell gestaltet haben. Der Impetus der Revolution ist noch frisch, die Aufbrauchstimmung, Neugier ist dabei und Lust am Ausprobieren. Eine Billigproduktion, wie spatter bei Corman und Co. Der Bruder des Regisseurs spielt den Titelhelden, den coolen Ingenieur, im eigenen Haus, das ihn als Waffennarr ausweist. Nikolai Izvolov hat den Film restauriert und mit Natascha Drubek-Meyer mit liebevoll-kundigen Hyperkino-Anmerkungen und –Anekdoten versehen. Dazu gibt es Gespräche mit Kuleschow und Viktor Schklowski von 1969. „Gemessener Schritt. Tschechische und Russische SF, Alaskas Wildnis & RAF-Komplott”, Süddeutsche Zeitung (6.10.08)
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…the new absolut medien disc of Kuleshov's "Engineer Pright", released in collaboration with Hyperkino. Another fantastic disc: the film, despite being only 30 min., is certainly a revelation. A sort of industrial espionage crime thriller with a little bit of love interest thrown in, the narrative itself isn't much, though it sheds nice light on the conceptions of America then prevalent in Russia/USSR. But Kuleshov certainly is the missing link between Bauer (whose set designer he was) and the later and much better known Soviet filmmakers. Unusual camera set-ups galore, the beginnings of Russian montage (very well crafted already, though still indebted to Griffith), lots of nods - though very ironic - to the 'decadent' filmmaking of Bauer etc. etc., and all already breathing the avantgardist/utopian stance of early Soviet filmmaking.
Now this may seem still skimpy as far as running time is concerned, but there's also a 54 min. documentary on Kuleshov on the disc, made in 1962 and featuring extensive excerpts from other films by him (and Bauer) plus interviews with Kuleshov, Shklovskij and others. Highly informative, and the man himself comes over as a very friendly, thoughtful and knowledgeable character. I was completely amazed by this and would say: if CC really had some guts, those Kuleshov films would be first choice for some Eclipse set; and it would probably blow away all the others released until now.
And then there's this Hyperkino thing. It struck me as a very useful way of annotating films; clicking the enter button whenever a 'footnote' number appears on the screen (this is an optional feature, of course) will transport you to another menu carrying text screens, photographs and occasionally to excerpts of films by Bauer (!), showing the relation of Kuleshov's film to his earlier set designs for that director. There's certainly more material here than could have been covered by an audio commentary. Would be an ideal way of annotating something like "Prospero's Books", for instance.
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This is an essential disc for understanding a particular time in film history, and it's hugely entertaining on top of it. Criterionforum (13.8.08)
Für alle, denen immer erzählt wird, dass der olle Eisenstein der Erste war ... jedenfalls, wenn es um Montage-Theorien geht. Kuleschow. Jawoll. Und auf dieser DVD noch ein sehr sehr brauchbares Feature über den "Kuleschow-Effekt". Herz, was willst du mehr? (Naja, wenn es um Filme geht jedenfalls) Amazon.de (17.9.08)
Die vorliegende schöne DVD wurde in Prag hergestellt und ist selbst ein kleines Montageexperiment, bietet den Film in verschiedenen Versionen und Musikfassungen und im “Hyperkino”-Verfahren mit jeweils zuschaltbaren filmhistorischen Anmerkungen sowie zusätzlich den faszinierenden Interview-/Dokumentarfilm DER KULESCHOW-EFFEKT.
B. Traber, Splatting image, das magazin für den unterschlagenen Film, 9/2008
Das Projekt des Ingenieurs Pright wurde zeitaufwendig rekonsturiert und auch restauriert. Das sieht man der DVD dieses 90 Jahre alten Films auch deutlich an. Die Bildschärfe ist gut, der Kontrast weist zwar gewisse Schwankungen auf, ist ingesamt aber relativ ausgewogen, und der Bildstand ist erstaunlich ruhig. Natürlich gibt es immer noch altersgemäße Spuren in Form diverser kleinerer Verschmutzungen und Beschädigungen sowie eine stärkere Körnung, insgesamt ist das Bild aber für einen Film dieses Alters wirklich überzeugend ausgefallen. Der Stummfilm verfügt über russische Zwischentitel mit deutschen Untertiteln und bietet wahlweise zwei verschiedene Musikuntermalungen. Die erste Version stammt von Dmitri Matow und wurde im Jahr 2004 in Moskau als Improvisation eingespielt. Die zweite Fassung stammt von Jiří Hradil, der im Jahr 2007 eigens für diese DVD einen Soundtrack komponierte. Aufgrund des neueren Datums der beiden eingespielten Instrumentaltonspuren wird hier ein sehr überzeugendes Klangbild geboten und somit auch im Tonbereich ein hohes technisches Niveau erreicht. Auf der DVD befindet sich auch eine kürzere Fassung des Films (16:02), in verminderter Bildqualität, als stumme Version und ohne Zwischentitel. Sie entspricht der Fassung des russischen Staatsarchivs GFF. Bei der Fassung, die von Nikolai Izvolov, die in den Jahren 2001 bis 2007 rekonstruiert wurde, gibt es außerdem die Möglichkeit, den HYPERKINO-Modus zu aktivieren. Dadurch sind direkt während des Films an den entsprechenden Stellen interessante Hintergrundinformationen in Form von Fußnoten anwählbar, die durch Multimedia-Elemente wie Fotos, gescannte Dokumente oder sogar Filmausschnitte ergänzt werden. Diese 27 Annotationen, zusammengestellt von N. Izwolow und N. Drubek-Meyer, sind aber auch direkt über das Menü anwählbar. Fazit: "Das Projekt des Ingenieurs Pright" ist eine filmhistorische Pionierarbeit für die russische Montagetechnik und lebt von seiner hohen Schrittfrequenz sowie seinem enormen Erzähltempo. Die DVD offeriert den Film technisch aufwendig restauriert und rekonstruiert. Außerdem befindet sich im Bonusbereich der DVD lohnenswertes Hintergrundmaterial mit einem hohen Informationswert. Splashmovies (2.10.08)
Wirklich interessant dürfte das Hyperkino-Verfahren bei Dokumentarfilmen sein. Diese verwenden häufig Archivbilder, die im Film oft unreflektiert aneinander montiert werden – und natürlich kann man normalerweise im Film keine Fußnoten einbauen. Mit einem Hyperkino-Verfahren ware dies durchaus denkbar – wohlgemerkt, die Annotationen lassen sich auch ausblenden. Insofern hat sich Kuleshov selbst posthum noch als wegweisend erwiesen! Dagmar Brunow: Lew Kuleschow: Das Projekt des Ingenieurs Pright (1918). Eine Wiederentdeckung sowjetischen Kinos vor der staatlichen Förderung, Lorettas Leselampe, Freies Sender Kombinat, Hamburg (10.8.08)
- Russian Press about Hyperkino
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